
KIRCHLICHE FESTE IM JAHRESKREIS: FRONLEICHNAM
Das Fronleichnamsfest (lateinisch Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi ‚Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi‘) ist das Hochfest im Kirchenjahr, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Es wird alljährlich am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Heuer am 8. Juni! Das Fest steht im Zusammenhang mit dem letzten Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern kurz vor seiner Kreuzigung abhielt. Während des Mahls übergab er seinen Anhängern den "lebendigen Leib" des Herrn in Form von Brot und Wein.
Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herren Leib‘ ab, von vrôn ‚was den Herrn betrifft‘ und lîcham (‚der Leib‘). Die Augustinernonne Juliana von Lüttich sah im Jahr 1209 mehrmals eine Vision: ihr erschien eine Mondscheibe mit einem schwarzen Fleck. Christus soll ihr offenbart haben, dass der Mond das Kirchenjahr symbolisierte und der Fleck ein fehlendes Fest zu Ehren des Altarsakraments. 1246 wurde das Fest im Bistum Lüttich eingeführt.
Papst Urban IV erklärte im Jahr 1264 Fronleichnam zum allgemeinen kirchlichen Fest und 1317 wurde das Fest unter Papst Johannes XXII (1316 1334) endgültig weltweit angeordnet.
In katholischen Regionen werden noch heute Fronleichnams-Prozessionen abgehalten, die auf die Bräuche der Fronleichnamsspiele zurückzuführen sind. Bei diesen Spielen wurden biblische Szenen von Gruppen auf Wagen oder zu Fuß inszeniert. Bei den Prozessionen begleiten die Gläubigen die Monstranz mit einer Hostie in einem Festzug durch die Straßen. Die erste Prozession im heutigen Bayern dürfte es 1286 in Benediktbeuern gegeben haben.
Der traditionelle Fronleichnamsgottesdienst ist am Marienplatz (Treffpunkt 9 Uhr am Fischbrunnen!)
Die anschließende Prozession durch die Innenstadt führt zum Segensaltar vor St. Ludwig. Musikalische Gestaltung Chor St. Ludwig