DU SOLLST DIR KEIN BILDNIS MACHEN
Und doch macht der Mensch sich immer wieder neue Bilder von Gott.
Etwas, wovon wir uns überhaupt kein Bild machen können, bleibt uns fremd und hat keine Wirkung auf unser Leben. Darum ist es durchaus nötig, dass wir uns ein Bild von Gott machen auch wenn alle diese Bilder nur ein kleines Stück von Gott sehen lassen. Wir Christen haben durchaus ein „Gottesbild“: der lebendige, menschgewordene Sohn Gottes. „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ heißt es im Kolosserbrief (Kol 1,15). Er ist es dem wir in der Eucharistie, aber auch im persönlichen gebet und in der Beschäftigung mit seinem Wort begegnen können.
Unsere Erstkommunionkinder haben in der letzten Woche leider keine Gruppentreffen mehr gehabt und dennoch sind wir miteinander in Verbindung. Statt das Fest der Beichte feiern zu dürfen, sind die Kinder zu Hause mit dem Bild des barmherzigen Vaters ins Gespräch gekommen und haben „Jesusbilder“ gemalt zur Freude für uns alle! (► zum Anschauen nach unten scrollen!)
Hier noch eine Erzählung zum Thema „Gottesbilder“ und ein kurzes Gebet nach Psalm 14 (Verfasser unbekannt)
„Die Blinden und der Elefant“
In einer großen Stadt waren alle Leute blind. Eines Tages besuchte ein König dieses Gebiet und lagerte mit seiner Armee in der nahen Ebene. Er besaß einen großen Elefanten, der seinem Pomp diente und allseits Furcht einflößte und der auch in die Schlacht mitgenommen wurde. Da wollten die Leute diesen riesigen Elefanten sehen, und eine Anzahl der Blinden machte sich auf, seine Gestalt und Form festzustellen. Sie kamen hin, und da sie ja nicht sehen konnten, tasteten sie ihn mit ihren Händen ab. Jeder berührte irgendeines seiner Glieder und gewann so eine Vorstellung von einem seiner Teile. Als sie in die Stadt zurückkehrten, versammelten sich die Zurückgebliebenen erwartungsvoll um sie ... und fragten nach dem Aussehen und der Gestalt des Elefanten. Und dann vernahmen sie alle, was jene ihnen erzählten. Einer, dessen Hand das Ohr des Elefanten betastet hatte, sagte, als er gefragt wurde: Er ist ein großes und schreckliches Wesen, breit und rau und flach wie ein Teppich.
Und der, dessen Hand den Rüssel betastet hatte, sagte: Ich fand, er ist lang und innen hohl, wie ein Rohr; ein furchtbares Wesen und ein Mittel der Vernichtung. Und der, der die dicken Beine des Elefanten betastet hatte, sagte: Soweit ich erkennen konnte, ist seine Gestalt aufrecht wie eine aufgerichtete Säule.
Jeder hatte eines seiner Glieder ertastet, und alle lieferten eine andere Beschreibung des Elefanten. Ebenso geht es den Menschen mit Gott.
GOTT IST ANDERS
Gott ist anders
Gott du bist anders
als wir denken
immer wieder anders
du lässt dich nicht
berechnen
einordnen
gebrauchen
unterbringen
aussuchen
vergleichen
wählen
beweisen
durch uns Menschen
Gott du bist anders
als wir denken
immer wieder anders
du lässt dich
verachten
verlachen
verleugnen
verfolgen
verdrängen
vergessen
verfluchen
verlassen
durch Menschen
Gott du bist anders
als wir denken
immer wieder anders
du lässt dich
hören
suchen
finden
fragen
rufen
loben
bitten
lieben
durch uns Menschen
(Nach Psalm 14)