Aktuelle Renovierung

Dem Besucher unserer Kirche fällt sicher der recht eigentümliche bauliche Zustand des Innenraumes auf. An vielen Wandflächen fehlt der Putz, es sind Wasserschäden und Salpeterfelder zu entdecken und auch so manche Befunduntersuchung hat ihre Spuren hinterlassen. Es wird gerade eine komplette Sanierung des Innenraumes geplant.

Anlass hierfür war eine Asbestsanierung vor einigen Jahren. Man hatte eher zufällig festgestellt, daß die heute ziegelsichtigen Wandflächen nach dem Krieg mit einem Asbestputz verkleidet waren. Dieser wurde komplett entfernt. Nun stellt sich natürlich die Frage, warum man dann die Wände nicht gleich wieder verputzt hat. Der Grund hierfür ist kunsthistorisch dramatisch: Weil wir heute nicht mehr sagen können, wie die Wände unserer Kirche zur Zeit der Erbauung ausgesehen haben. Friedrich von Gärtner hat uns keine Pläne oder Skizzen hinterlassen. Die Befundungen haben aus der Gärtnerzeit quasi nichts zutage gebracht, die ursprüngliche Farbigkeit hatte man um 1904 durch Abwaschen zerstört und eine völlig neue Raumfassung aufgebracht. Diese ist zu Teilen gefunden worden, ist aber stilistisch mit den Fresken nicht wirklich vereinbar. Daher hat sich in einem längeren Diskussionsprozess zwischen Fachleuten von Staat und Kirche eine klare Orientierung auf die Sanierung nach dem Krieg ergeben. Der Stil der Fünfzigerjahre wird mit reduzierten Farbfassungen und zurückgenommenen Ornamenten an die durch die Reinigung neue Farbigkeit der Fresken angeglichen. Es ist auch angedacht die undicht gewordenen Fenster wieder in den originalen Zustand, diesmal aber der Gärtnerzeit zurückzuversetzen. Damit soll die Lichteintrag auf die Fresken der Erbauungszeit so weit wie möglich angeglichen werden. Der Fußboden wird auch in weiten Teilen erneuert oder ausgebessert werden. Mit einer Reinigung und Generalstimmung der Orgel werden dann die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Ein Zeitplan wird in den kommenden Monaten erarbeitet werden. Die Maßnahme insgesamt ist die größte Sanierung einer Kirchen in München seit dem Wiederaufbau der Stadt. Kosten sind derzeit noch nicht bekannt.